®Elfriede Dallinger

Geboren 17.01.1966

Gestorben 20.12.2018

 

Dietmar Janoschek

Geboren 22.12.1970

Das Bild zeigt Elfi und Dietmar. Sie lächeln und haben ihre Köpfe aneinander gelehnt.

 

Foto Elfi und Dietmar

 

 

 

Lovestory Dietmar und Elfi

 

 

Kapitel Einleitung

 

Vorweg muss betont werden, dass sich alles hier Erzählte tatsächlich so zugetragen hat.

 

Elfi geboren am 17.1.1966 in Ried im Innkreis, wuchs mit zwei Brüdern, ihren Eltern und Großeltern auf einem Bauernhof auf und war eine lebensfrohe junge Frau, als ihr das Schicksal übel mitzuspielen begann. Sie lebte in einer Partnerschaft, sollte eigentlich den elterlichen Bauernhof übernehmen und war als Vorarbeiterin in einer Schneiderei für 18 Mitarbeiterinnen verantwortlich. In ihrer Freizeit fuhr sie sehr gerne mit ihrem Mitsubishi Colt durch die Gegend. Sie genoss die schönen Dinge des Lebens im Rahmen der sich bietenden Möglichkeiten,

 

… bis sich von einem Tag auf den anderen alles änderte.

 

Elfi mit 4 Jahren

Elfi mit 4 Jahren

 

Elfi wurde im Alter von 2 Jahren bewustlos ins Krankenhaus eingeliefert, wo ein Blutzuckerwert von über 1.000 festgestellt und Diabetes Typ 1 diagnostiziert wurde.

Sie hatte diese „Zuckerkrankheit“ in Folge jedoch stets im Griff.

 

Durch den Diabetes kam es Ende der 80er Jahre zu Sehstörungen, welche durch Laserbehandlungen behoben werden konnten.

 

Bei den Laserbehandlungen wurde verabsäumt ihr zu sagen, dass schweres Heben und körperliche Anstrengung längere Zeit nach der Behandlung vermieden werden sollen. Das hatte fatale Folgen. Während einer Autofahrt – Elfi war auch Obfrau der Landjugend und wollte Tickets für eine Veranstaltung verkaufen – merkte sie plötzlich, dass sie einem entgegenkommenden Fahrzeug nicht ausweichen konnte. Sie konnte den Fahrbahnrand nicht erkennen. Einzige Möglichkeit eine Kollision zu verhindern, war starkes Abbremsen und stehenbleiben. Der konsultierte Arzt verordnete ihr Ruhe.

 

Elfi am Arbeitsplatz

Elfi am Arbeitsplatz

 

Nach kurzem Krankenstand begann sie wieder zu arbeiten.

 

Am Abend legte sie sich auf die Couch und nickte ein. Als sie aufwachte, war alles um sie herum grau, sie konnte nichts mehr sehen! Sie war an den Folgen der Diabetes erblindet.

Was folgte, waren unzählige Operationen, der Verlust der Partnerschaft und des Jobs und letzlich der tiefe Fall in eine seelische Krise. Am Ende der fast zweijährigen Tortur stand der Einzug ins berufsbildende Rehabilitationszentrum „BBRZ“ in Linz.

 

Kurz nach Elfi zog am 22.10.1992 dort auch Dietmar ein.

 

Seine Geschichte verlief zwar anders, aber ähnlich dramatisch.

 

Dietmar 6 Geburtstag mit torte

Dietmar 6 Geburtstag mit torte

 

Dietmar geboren am 22.12.1970, wuchs mit seinen Eltern und einem 9 Jahre jüngerem Bruder in Wien auf.

 

Er war ein 13 Jahre alter Schüler und auf dem Nachhauseweg, als er bei einer Strassenbahnstation sah, wie ein älterer Schüler auf einen jüngeren einschlug. Dietmar wollte dem Kleinen helfen und mischte sich ein. Ohne ein Wort zu sprechen, schlug der Schläger ihm die Faust auf die Schläfe, sodass er zu Boden ging. Eine weitere Erinnerung an die Situation hatte Dietmar nicht mehr.

 

Zuhause angekommen merkte er, dass etwas nicht stimmt. Er hatte starke Sehstörungen. Als sich nach der Konsultation des Hausarztes auch nach ein paar Tagen nichts änderte, war ein Spitalsbesuch unvermeidbar.

 

In der Augenklinik wurde eine Netzhautablösung diagnostiziert.

 

Was jedoch noch schlimmer war, war der infolge der Netzhautablösung auftretende hohe Augendruck. Ein Glaukom, auch grüner Star genannt, hatte sich gebildet, was mit starken Schmerzen verbunden war.

 

Dietmar mit seinem Bruder Michi am Spielplatz

Dietmar mit seinem Bruder Michi am Spielplatz

 

Unzählige Laserbehandlungen und Operationen waren in den darauffolgenden Jahren nötig.

 

Es trat zwar durch ständiges Eintropfen eine zwischenzeitige Stabilisierung ein, jedoch merkte Dietmar, dass sich sein Gesichtsfeld immer mehr einschränkte und er immer weniger sah.

 

Immer öfter erkannte er Stangen von Verkehrszeichen nicht und rannte dagegen. So manches Cut war die Folge.

 

Im Weiteren wurde die Lund-klinik, eine Spezialeinrichtung für schwere Augenerkrankungen, in München aufgesucht, aber auch dort konnte man ihm nicht helfen.

 

Zu seinen Hobbys zählten Computerspiele, Billard, Minigolf, Tischtennis, Fotographieren, Radfahren. Mit 18 Jahren fand Dietmar eine Wohnung im 17. Bezirk in Wien sowie einen Arbeitsplatz bei einem Fahrtendienst, wo er anhand des Wiener Stadtplanes Fahrten koordinieren musste. Außerdem machte er sich nebenberuflich mit einer Videothek selbstständig.

 

Dietmars Sehvermögen verschlechterte sich von 1991 bis 1992 besonders stark.

 

Konnte er anfangs zumindest noch Konturen erkennen, später noch hell und dunkel, so musste er damit fertig werden, dass es für ihn immer schwärzer wurde und er überhaupt nichts mehr sah!

 

Man muss sich einmal vorstellen, wie es für einen inzwischen 22 Jahre jungen Mann sein muss, das Schicksal zu akzeptieren und dieses seelisch zu verkraften.

 

Wie Elfi, hatte Dietmar von einer Rehabilitationseinrichtung in Linz gehört, die einen derart guten Ruf genoss, dass Betroffene aus ganz Österreich dort Aufnahme suchen.

 

So kam es dann, dass zwei Menschen, die sich noch nie vorher begegnet sind, gleichzeitig im BBRZ, Abteilung RISS einzogen, um das zu lernen, was man als Blinder können sollte, um so halbwegs am normalen Leben teilnehmen zu können. Das Gehen mit dem Blindenstock, die Benützung öffentlicher Verkehrsmittel, das Bedienen eines Bankomaten, das Erlernen der Blindenschrift und Lesen vom Brailledisplay am Computer, das Nutzen von diversen Hilfsmitteln, Kochen, Waschen, Putzen und so weiter.

 

Am Abend dann, im Aufenthaltsraum, trafen sie erstmals aufeinander. Zwei vom Schicksal gebeutelte total verunsicherte Wesen, die sich seelisch in einem tiefen Loch fühlten, saßen sich gegenüber und begannen, miteinander zu reden. Sie erzählten sich ihre Lebensgeschichte, sprachen über ihre Sorgen und Ängste, über ihre verlorengegangenen Träume, sprachen sich gegenseitig Mut zu und fühlten sich zugleich irgendwie zueinander hingezogen.

 

In der folgenden Zeit trafen sich Elfi und Dietmar so oft als möglich und redeten viel mit einander.

 

Dietmar war der mutiger der Beiden und fasste den Entschluss, zusammen mit Elfi einen Kurzausflug nach Wien zu seinen Eltern zu machen. Es bedurfte all seine Überredungskunst, um Elfi zu überzeugen, „ja“ zu sagen. Kurz darauf am 4.11.1992 saßen die Beiden bereits im Zug nach Wien.

 

Dietmar rief seine Eltern an um sein Erscheinen mit Begleitung anzukündigen und wünschte sich zum Essen Wienerschnitzel mit Mayonnaisesalat.

 

In Wien am Westbahnhof angekommen nahmen sie sich ein Taxi und kamen genau zum richtigen Zeitpunkt bei Dietmars Eltern an, denn das gewünschte Essen war soeben fertig geworden.

 

Es wurde ein gemütlicher Abend, der allerdings nicht allzulang dauern durfte, da die Beiden ja rechtzeitig wieder zurücksein mussten.

 

Es war jedenfalls das erste gemeinsame Abenteuer von Dietmar und Elfi!

 

Es ist schon so, dass man erkennen sollte, dass vieles im Leben einen Sinn ergibt.

 

Es dauerte zwar einige Zeit, die beide brauchten, um ihre inneren Widersprüche und Zweifel zu überwinden, aber in ihrem Inneren spürten sie beide, dass sie das Schicksal zusammengeführt hatte.

 

Dass sie beide blind waren, störte vor allem die jeweiligen Familien und Bekannte.

 

„Mein Gott, wie soll denn das gehen!“, war nur eine von vielen Reaktionen.

 

Inzwischen haben sie sich durchgesetzt und bewiesen, dass eine Beziehung auch funktionieren kann, wenn beide Partner blind sind.

 

Kapitel 1994 bis 1999

 

Zu Jahresbeginn beschlossen Elfi und Dietmar sich gemeinsam eine Wohnung in Linz zu suchen. Im März 1994 war es soweit und Elfi übersiedelte aus dem Innviertel und Dietmar aus Wien in diese Wohnung in der Unionstraße in Linz.

 

1994 bis 1997 erlernte Dietmar den Beruf des Heilmasseurs mit zahlreichen Zusatzqualifikationen und war in der Physiotherapie im BBRZ tätig. Aber auch im Kfm-Bereich bildete er sich weiter. Am 13.1.1998 wechselte Dietmar beruflich zur Landwirtschaftskammer OÖ, wo er zunächst im Kundenservice tätig war. Durch zahlreiche weitere Ausbildungen gelang es im in Folge in die Finanzabteilung versetzt und im Bereich Facility-Management, Projektleitung für barrierefreies Bauen und Marketing eingesetzt zu werden.

 

Elfi ist seit 1990 in Berufsunfähigkeitspension. Sie kümmert sich um den Haushalt und geht vielen Hobbys wie dem Stricken, Sticken, Knüpfen, Nähen, Kochen und Backen nach. Gerne besucht sie Kurse zum Thema Gesundheit, Ernährung, Yoga usw.

 

 

Dietmar im von Elfi gestricktem Pullover

Dietmar im von Elfi gestricktem Pullover

 

Von Elfi geknüpft Frühling

Von Elfi geknüpft Frühling

 

Von Elfi geknüpft Sommer

Von Elfi geknüpft Sommer

 

Von Elfi geknüpft Herbst

Von Elfi geknüpft Herbst

 

Von Elfi geknüpft Winter

Von Elfi geknüpft Winter

 

 

1993, 1995 und 1997 war Elfi schwanger und beide haben sich jedes Mal sehr auf ihr Kind gefreut. Durch den Diabetes verlohr Elfi aber leider alle drei Kinder.

 

Auftritt von Elfi und Dietmar in der ORF Talkshow Traumpare am 15.1.1998

 

Im September 1998 verschlechterten sich bei Elfi durch den Diabetes die Nierenwerte dramatisch, so dass sie 8 Monate zur Dialyse musste.

 

Am 9.4.1999 rief bei Dietmar das Krankenhaus an, weil man Elfi gerade nicht erreichen konnte und teilte ihm mit, dass für Elfi eine Bauchspeicheldrüse sowie eine Niere da sei. Dietmar machte Elfi ausfindig und wenige Stunden später, gegen Mitternacht begleitete Dietmar seine Elfi bei der Taxifahrt von Linz in das Universitätsklinikum nach Innsbruck. Man kann sich vorstellen wie emotional diese fast vierstündige Taxifahrt für die beiden auf der Rückbank im Taxi gewesen sein muss. Zwischen großer Angst und Hoffnung ständig hin und hergerissen zu werden. Es dauerte fast drei Tage bis Dietmar aus der Uniklinik in Innsbruck endlich erfuhr, dass Elfi die gefährlichste Zeit gut überstanden hat. 6 Wochen später durfte Elfi wieder nach Hause. Ab dieser Zeit benötigte sie kein Insulin mehr, weil die transplantierte Bauchspeicheldrüse den Diabetes beseitigt hatte. Auch die Spenderniere funktionierte 18 Jahre lang sehr gut.

 

 

2000 Dietmar 30 Geburtstagsfeier mit Elfi

Dietmar 30 Geburtstagsfeier mit Elfi

 

 

Kapitel 2000 bis 2016

 

Dietmar hat sich zuerst ehrenamtlich beim Blinden- und Sehbehindertenverband engagiert und 2003 den Verein freiraum-europa gegründet, dem er als Präsident und Geschäftsführer bis 2020 vorgestanden ist und dessen Ehrenpräsident er seit 2021 ist, und der sich, was betonenswert ist, nur durch Mitgliedsbeiträge, Spenden sowie Beratungs- und Weiterbildungsangebote und eine Produktentwicklungs- und Vertriebsabteilung zum Thema Barrierefreiheit selbst finanziert und ohne jegliche öffentliche Förderungen auskommt. Mittlerweile hat freiraum-europa über 10.000 Mitglieder. Seit 2015 hat man von der Kammer der Wirtschaftstreuhänder das österreichische Spendengütesiegel jährlich verliehen bekommen, was als hohe Auszeichnung zu verstehen ist.

 

Seine Freizeit verbringt er am liebsten an der Seite von Elfi, mit der er auch ehrenamtlich seit den 90er Jahren engagiert ist. Sie haben z.B. in vielen Schulen bereits tausenden Kindern, im Rahmen von Sinneserlebnisworkshops im Dunkeln, den Einblick in die Welt von blinden Menschen ermöglicht und so zum Abbau von Vorurteilen sowie Berührungsängsten beigetragen und die soziale Kompetenz von Kindern gestärkt.

 

Dunkelworkshop Elfi Dietmar und Kinder

Dunkelworkshop Elfi, Dietmar mit Kindern

 

 

2013 Dunkelworkshop in der Volkschule Kronstorf

 

Sie haben 2008 gemeinsam ein Grundstück erworben und sich darauf ein wunderschönes Haus mit Garten und Pool in Traun geschaffen, in welches sie im Oktober 2009 eingezogen sind.

 

Haus von Dietmar und Elfi Flugperspektive

Haus von Dietmar und Elfi Flugperspektive

 

Elfi und Dietmar mit Pfarrer vor ihrem Haus bei der Einweihung 2009

Elfi und Dietmar mit Pfarrer vor ihrem Haus bei der Einweihung

 

Elfi führt den Haushalt. Sie geht alleine einkaufen, sie kocht und bäckt ausgezeichnet, kennt vom Geschirrspüler bis zum Kaffeeautomaten alle Geräte, hat sich ein Ordnungssystem zurechtgerichtet, das ihr ermöglicht, mit einem Griff das zu finden, was sie gerade sucht und verblüfft mit ihren gärtnerischen Qualitäten so manchen Zusehenden. Sie ist eine perfekte Gastgeberin, bei der man niemals glauben würde, dass sie nichts sieht.

 

In ihrer Freizeit spielt sie in einer Theatergruppe und mahlt Bilder die sie bei Vernisagen ausstellt und verkauft und besucht zahlreiche Kurse und nimmt gerne an Ausflügen teil.

 

Darüber hinaus engagiert sie sich aktiv sowohl in der Pfarre St. Martin Traun und beim Blindenverband, wie auch bei freiraum-europa, einer Non Profit Organisation, die sich für Barrierefreiheit einsetzt und Menschen mit Behinderung unterstützt.

 

Baum gemahltes Bild von Elfi Dallinger

Baum gemahltes Bild von Elfi Dallinger

 

Rote Sonne gemahlt von Elfi Dallinger

Rote Sonne gemahlt von Elfi Dallinger

 

Dietmar hat unter anderem etwas geschafft, was es noch nie gegeben hat. Er ist seit 2012 der erste und einzige blinde „allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige im Bauwesen mit Spezialrichtung barrierefreies Bauen und Gestalten.

 

Sachverständigenbeeidigung ORF OÖ

 

Sachverständigenbeeidigung ORF Zeit im Bild

 

Zwei Menschen, die am Abgrund zu stehen glaubten, hat das Schicksal zusammengeführt und trotz wesentlichster Einschränkungen – Blindheit zählt wohl dazu – ein lebenswertes Leben und darüber hinaus eine Lebensaufgabe beschert.

 

Um eine vollständige Familie zu sein und ihr Glück perfekt zu machen, entschlossen sich die beiden 2010 ein Kind zu adoptieren. Sie hätten auch gerne einem blinden Waisenkind die Chance auf ein gutes Leben geben wollen. Aber die Behörde wollte es anders und stellte ihnen aufgrund ihrer Erblindung keine Adoptionseignungsbestätigung aus, welche sie benötigt hätten. Sie klagten die Jugendwohlfahrt deswegen und bekamen sowohl am Bezirksgericht, als auch in der Berufungsbehörde dem Landesgericht Linz recht. Drei von einander unabhängige Gerichtsgutachter (Kinder- und Familienpsychologinnen) attestierten ihnen für die Erziehung, Aufsicht, Pflege udgl.. von Kindern fähig zu sein. Da aber im Behindertengleichstellungsgesetz nur die Zahlung eines geringen Schadenersatzes und nicht die Beseitigung einer Diskriminierung verankert ist, erhielten Elfi und Dietmar nur jeweils € 1.000,-- auf ihr jeweiliges Bankkonto. Kind können sie weiterhin keines Adoptieren.

Über den Fall des blinden Paares, welches ein Kind Adoptieren will, wurde in zahlreichen TV-, Rundfunk-, Print- und Onlinemedien berichtet. Siehe Google:

 

 

ORF Starmoderatorin Barbara Stöckl mit Elfi und Dietmar

ORF Starmoderatorin Barbara Stöckl mit Elfi und Dietmar

 

 

2011-05 OÖ Heute - Kampf gegen Diskriminierung

 

2011-05-17 Krone TV - Blindes Paar will weiter für Adoption von Kind kämpfen

 

2011-06-14 Krone TV - Blindes Paar klagt das Land Oberösterreich

 

2011-06 ZIB 24 - Adoption Blindes Paar

 

2011-10 Stöckl am Samstag - Adoptionswunsch Elfi und Dietmar

 

2013-06 OÖ Heute - Bg Verurteilung Land OÖ wegen Adoptionsverbot

 

2013-06 ZIB 20 - Bg Verurteilung Land OOE wegen Adoptionsverbot

 

2014-01 OÖ Heute - Lg Adoption Schadenersatz

 

2014-01 ZIB 1 - Lg Adoption Schadenersatz

 

2014-09 OÖ Heute - OGH Urteil Blindes Paar Adoption

 

2015-01 CZ Staats-TV Cyklus - Blinde Menschen wollen adoptieren

 

 

Kapitel 2017 bis 2018

 

Elfie und Dietmar bei ihrem Pool

Elfie und Dietmar bei ihrem Pool

 

Im Jahr 2017 begannen sich die Nierenwerte bei Elfi langsam zu verschlechtern.

 

Im Sommer erfüllten sich die beiden den Wunsch ihr Schlafzimmer von einer Tischlerin neu einrichten zu lassen.

 

2017 OÖ Heute - Schlafzimmer von Elfi und Dietmar

 

Bei einem Besuch von Verwandten, bei den beiden im Oktober 2017, nützte Dietmar die Gelegenheit seiner Elfi für die wunderschönen 25 Jahre mit ihr zu danken und überraschte sie mit einer kleinen Ansprache sowie einem Geschenk in weißgold.

 

25 jähriges Jubiläum

 

Anfang 2018 bekam Elfi eine Gürtelrose Erkrankung und musste für zwei Wochen ins Krankenhaus. In Folge verschlechterten sich bei ihr die Nierenwerte so dramatisch, dass sie seit Juli wieder drei mal pro Woche die Dialyse durchführen musste. Zusätzlich wurde im Sommer 2018 eine Herzschwäche diagnostiziert.

 

Die Dialyse hat ihr gut getan, denn so konnte die überzählige Flüssigkeit aus dem Körper gebracht werden. Durch eine regelmäßige Physiotherapie zu Hause erholte sie sich im Herbst 2018 wieder zunehmend.

 

Elfi und Dietmar hofften erneut auf eine Spenderniere, die wieder 18 Jahre gut funktioniert.

 

Elfi steht vor Dietmar

Elfi steht vor Dietmar

 

Am 16.12.2018 wurde Elfi von der Rettung mit Athemnot in das Kepler Universitätsklinikum in Linz gebracht. Wo sie 6 Stunden in der Notaufnahme warten musste. In den folgenden Tagen wurde bei ihr die Lunge untersucht, da man irrtümlich eine Lungenemmbolie vermutete.

 

Die Athemnot wurde von Tag zu Tag im Krankenhaus größer. Am 20.12.2018 trat um 19:45 ein Herzstillstand ein. In folge wurde Elfi auf die Intensivstation verlegt und vergeblich reanimiert.

 

Dietmar der seine Elfi an ihrem Todestag besucht und gegen 16 Uhr das Krankenhaus verlassen hat, konnte aufgrund des Arztgespräches welches er geführt hat, nicht ahnen dass Elfi so plötzlich und unerwartet versterben wird.

 

Der Anruf des Krankenhauses mit der Mitteilung, dass seine Elfi um 20:35 verstorben ist, hat ihm „den Boden unter den Füssen weggezogen“. Er eilte sofort ins Krankenhaus, wo er nur noch die tote hand seiner Frau streicheln und weinen konnte.

 

Elfi wurde nach einer Messe mit würdevollem Requiem am 28.12.2018 am Stadtfriedhof St. Martin Traun feierlich im Beisein von 200 Gästen, in einem von Dietmar neu erworbenen Grab, in welchem auch er eines Tages begraben werden möchte, beerdigt.

 

Grab von Elfi

Grab von Elfi (2019)

 

Kapitel 2019 bis 2021

 

 Da Dietmar nicht fassen kann, warum Elfi mit 52 Jahren im Krankenhaus plötzlich sterben musste, hat er sich einen medizinischen Gerichtssachverständigen auf der Webseite des Justizministeriums gesucht und Primar Univ. Prof. Dr. Lechleitner, beauftragt ein Gutachten zu erstellen. Leider wurden die schlimmsten Befürchtungen von Dietmar war, denn der Gutachter kam zum Schluss, dass das Kepler Universitätsklinikum in Linz, drei international gültige Standardrichtlinien bei Elfi nicht umgesetzt hat. Denn wie der Gutachter schrieb, wäre es klar gewesen, dass Elfi einen Herzinfakt hat und man hätte sie am 16.12.2018 sofort auf die Intensivstation legen und binnen 24 Stunden einen Herzultraschal sowie eine Herzkatheteruntersuchung machen müssen, um zu versuchen ein evt. Verlegtes Herzgefäß wieder zu öffnen. Alles dies wurde unterlassen und so hat das Krankenhaus die Chance nicht ergriffen, dass Elfi heute noch Leben könnte.

 

Dietmar hat sich einen Rechtsanwalt genommen, um das Krankenhaus damit zu konfrontieren. Er erhielt lediglich von der OÖ Versicherung, als Haftpflichtversicherer des Kepler Universitätsklinikum einen Zweizeiler, dass, das Krankenhaus keine Fehlbehandlung sieht. 2019 hat Dietmar ein Schiedsgerichtsverfahren bei der Ärztekammer OÖ wegen des Behandlungsfehlers eingeleitet. In diesem Jahr kam es zu einer Verhandlung, bei der

 

nur der Arzt anwesend war, der Elfi vergeblich reanimiert hat, zuvor aber nicht für sie zuständig war. Weder dieser noch die Juristin des Kepler Universitätsklinikums konnten erklären, warum bei Elfi die lt. Gutachter notwendigen Untersuchungen unterblieben sind. Dies könne nur der Verantwortliche Kardiologe sagen meinten diese. Daher wurde von der Schiedsgerichtsstelle beschlossen, den Kardiologen zu einem Verhandlungstermin zu laden. Über 2 Jahre wurden mehrere Termine für eine weitere Verhandlung von der Ärztekammer anberaumt. Jedes Mal erklärte das Kepler Universitätsklinikum es sei an diesem Termin nicht möglich den verantwortlichen Kardiologen befragen zu können. Gründe dafür waren das er im Urlaub oder Krankenstand sei sowie der Stress wegen der COVID-Pandemie.

 

Am 30.8.2021 kam es dann endlich zu einem Termin bei der Ärztekammer OÖ. Dort erklärte nicht der behandelnde Kardiologe von Elfi, der Name wird auch weiterhin vom Krankenhaus geheim gehalten, sondern der Primar das die lt. Gutachter erwähnten internationalen Behandlungsrichtlinien, nur Empfehlungen sind, die nicht verbindlich seien. Man hätte für Elfriede Dallinger einfach nichts tun können und die Juristin des Kepler Universitätsklinikum meinte zu Dietmar und seinem Anwalt, was wollen sie eigentlich. Darauf entgegnete der Anwalt von Dietmar, zu mindestens eine Entschuldigung sowie einen Schadenersatz für die Begräbniskosten und die Psychotherapiekosten die Herrn Janoschek infolge des Todes von Frau Dallinger entstanden sind.

 

Die Juristin meinte wir zahlen nichts. Sie können uns aber gerne wegen der paar tausend Euros verklagen, wir sehen dem gelassen entgegen.

 

Da man in Österreich nur mit einem sehr hohen finanziellen Risiko gegen Ärztefehler angehen kann. Krankenhäuser tun sich da natürlich viel leichter auf Kosten der Steuerzahler Prozesse bis zum Sangt Nimmerleinstag zu führen, traute sich Dietmar nicht gegen die Universitätsklinik bei Gericht vorzugehen.

 

Obwohl der Tod von Elfi schon länger her ist, kann Dietmar es immer noch nicht glauben, dass seine vom ganzen Herzen geliebte Elfi, sein Fels in der Brandung und Anker im Leben, nicht mehr da ist, vermisst sie sehr und versteht nicht, warum sie sterben musste.

 

 

Elfis Ehrenplatz im Wohnzimmer von Dietmar

Elfis Ehrenplatz im Wohnzimmer von Dietmar

 

Elfis Ehrenplatz im Wohnzimmer von Dietmar

Elfis Ehrenplatz im Wohnzimmer von Dietmar

 

Zur Gedenkhomepage von Elfi

 

Impressum und Kontakt

 

Dietmar Janoschek

+43 699 14 13 23 45

dietmar@janoschek.co.at

 

© Traun – Dezember 2021